8 Geheimnisse der Einbindung von Simulationen in Ihre Organisation

Die Ausbildung Ihrer Organisation ist genauso wichtig wie die Ausbildung Ihrer Lernenden.

In der Geschichte der Medizin basierte das klinische Lernen meist auf der Imitation bekannter Vorgänge. Medizinstudenten erlernen komplexe medizinische Vorgänge durch die Beobachtung anderer Kliniker bei deren Durchführung. Dieser Ansatz wird See one, do one- bzw. Ausbildungsmodell genannt.

Natürlich hat dieses Prinzip auch zukünftig seine Daseinsberechtigung. In vielen Fällen betrachten Gesundheitsexperten die Simulation allerdings als Alternative oder Verbindungsglied zwischen Klassenzimmer und Klinikalltag. Dies ist natürlich mit Veränderungen verbunden.

Hier sind acht Geheimnisse, wie Sie in Ihrer Organisation die für die Integration von Simulationen erforderlichen Veränderungen vorantreiben.

1. Veränderungen sind eine Herausforderung

Die Wahrheit ist, dass die Gesundheitsversorgung Veränderungen jeder Art mitunter nur sehr langsam annimmt. Im Harvard Business Review empfiehlt Mike Wagner allen leitenden Mitarbeitern im Gesundheitssektor, die nachhaltige Veränderungen, wie medizinische Simulationen, einführen möchten, ihre Teams wie folgt zu motivieren:¹

• Freuen Sie sich über Veränderungen
• Seien Sie offen für Experimente und Innovationen
• Treffen Sie schwierige Entscheidung – ohne Sie von Ihren Vorgesetzten absegnen zu lassen

Für viele Institutionen kann dies eine nachhaltige kulturelle Umstellung sein. Allerdings ist diese möglicherweise ein wichtiger Schritt hinsichtlich der enormen Veränderungen, die mit simulationsbasiertem Lernen einhergehen.

2. Nehmen Sie die Zügel in die Hand

Veränderungen betreffen das gesamte Team. Studien belegen, dass 50 bis 70 % aller geplanten Veränderungen scheitern. Warum? Weil Veränderung kein Selbstläufer ist. Jede Veränderung benötigt einen Champion, der bereit ist, den Prozess in Gang zu setzen und bis zum Ende unermüdlich und entschlossen zu verfolgen.

Max DePree, Autor von Leadership is an Art nennt drei Rollen, die jeder erfolgreiche Anführer spielen muss. "Die erste Aufgabe eines Anführers ist die Definition der Realität. Die letzte Aufgabe ist, sich zu bedanken. Dazwischen ist der Anführer ein Knecht." Egal, welches erfolgreiche Simulationsprogramm Sie sich ansehen ... Sie werden immer einen Champion finden, der DePrees Sichtweise verinnerlicht hat.

3. Konzentrieren Sie sich auf ein spezifisches und lösbares Problem

Viele Experten raten Führungskräften, sich bei der Einführung einer Veränderung wie der medizinischen Simulation auf die Lösung konkreter Probleme zu konzentrieren. Anstelle institutionsweiter Veränderungen empfehlen andere Experten die Lösung eines Problems nach dem anderen.²

Jeanette Zaichk, ihres Zeichens Neonatal Outreach Coordinator im Seattle Children’s Hospital, NNP-BC sieht das ähnlich. Sie sagt, dass simulationsbasiertes Lernen zwanglos eingeführt werden sollte. "Machen Sie einige Demos", schlägt sie vor. "Machen Sie ihnen den Mund wässrig ... und fangen Sie langsam an. Geben Sie ihnen ein paar Erfolgserlebnisse. Allerdings müssen sie auch wissen, dass es bei einer Simulation darum geht, die Leute an ihre Grenzen zu bringen, damit sie etwas Neues lernen."

4. Halten Sie Ihre Lösung einfach und praktikabel

"Gehen Sie vom Ergebnis aus", wie Stephen Covey sagen würde. Erstellen Sie zunächst eine Liste klar definierter Ziele hinsichtlich des von Ihnen identifizierten Problems (Siehe 7 Gewohnheiten extrem effizienter Simulationsexperten).

Haben Sie Ihre Ziele festgelegt, gleichen Sie alle Entscheidungen mit ihnen ab, um informierte Entscheidungen zu treffen. Es ist beispielsweise einfach, sich in Kleinigkeiten zu verlieren, vor allem, wenn es um Genauigkeit – also den Realitätsgrad einer Simulation – geht. Eine höhere Genauigkeit allein zieht allerdings nicht zwingend bessere Ergebnisse nach sich. Einfachheit und Praktikabilität sind die beste Herangehensweise bei der Einführung von Simulationen in Ihrer Organisation.

5. Nutzen Sie die Erfahrung ihrer Simulationskollegen

Wie führen leitende Mitarbeiter im Gesundheitssektor medizinische Simulationen ein? Laut vieler Experten, wie Dr. Thomas Talbot von der University of Southern California, ist es zunächst entscheidend, den Simulationsprozess zu verstehen. "Es beginnt nicht mit einem Einrichtungsplan und dem Kauf einiger Gerätschaften", sagt er. "Zuerst sollten Sie sich informieren, wie Simulationszentren arbeiten.Besuchen Sie erfolgreiche Zentren. Nehmen Sie dort an einem Trainingsprogramm teil."

Dr. Amar Patel von WakeMed Health & Hospitals hält eine intensive Vorbereitung für entscheidend. "Besuchen Sie Konferenzen", sagt er. "Kontaktieren Sie landesweit Experten und bitten Sie Dienstleister um Hilfe. Lernen Sie. Besorgen Sie sich möglichst viele Informationen und versuchen Sie, diese zu durchdringen. Es gibt da draußen so viele Programme, die ... tolle Dinge machen."

6. Entwickeln Sie starke interne Beziehungen

Natürlich ist eine intensive Vorbereitung wichtig, aber selbst gut vorbereitete Experten wissen, dass für die Implementierung derart umfassender Veränderungen eine gezielte Beziehungsarbeit erforderlich ist. Laut Dr. Charles Pozner, seines Zeichens Medical Director am Neil & Elise Wallace STRATUS Center for Medical Simulation des Brigham and Women’s Hospital, müssen leitende Mitarbeiter starke zwischenmenschliche Beziehungen zu den Mitarbeitern aufbauen, die das neue Simulationsmodell implementieren sollen. Schließlich steht und fällt dessen Erfolg mit dem Personal.

Leitende Angestellte müssen ihre Beziehungen zu ihren Teams also möglicherweise pflegen, um die Vorteile der Simulation optimal zu nutzen.

7. Konzentrieren Sie sich zunächst auf kurzfristige Vorteile

Die Implementierung derart umfassender Veränderungen erfordert Zeit. Feiern Sie auf Ihrem Weg Meilensteine, um nicht an Stoßkraft zu verlieren und das Engagement innerhalb Ihrer Organisation zu fördern.

Um einen langfristigen Erfolg sicherzustellen, dürfen Anführer nie den ursprünglichen Grund für die Einführung eines Simulationstrainings vergessen. Es geht darum, Wissen in einer Form zu vermitteln, die sich positiv auf die Leistung auswirkt. Oder anders gesagt: Denken Sie immer daran, dass es ausschließlich um die Optimierung der Patientenfürsorge und die schrittweise Einführung von Verbesserungen geht.

8. Verankern Sie die Veränderungen

Sie haben die für Ihre Organisation gesteckten Ziele erreicht. Kurzfristige Erfolge wurden erreicht und Ihr Simulationsprogramm hat sich etabliert. Ist Ihre Arbeit als Agent der Veränderung damit abgeschlossen?

Wenn alle Beteiligten die Simulation als Werkzeug akzeptieren, könnte man das annehmen. Entscheidend ist allerdings, dass sich der direkte Umgang mit dem Patienten ändert. Solange Sie keine Verhaltensänderungen feststellen und das angeeignete Wissen nicht auf den Arbeitsalltag übertragen wird, sind Ihre Veränderungen noch nicht in den Köpfen Ihrer Mitarbeiter verankert.

Lerntransfer heißt, etwas auf eine neue (und häufig schwierigere und weniger vertraute) Art und Weise zu erledigen. Welchen Weg ein Mitarbeiter wählt, hängt von vielen Faktoren in seinem Umfeld und vom Training selbst ab – die Voraussetzung für eine dauerhafte Veränderung.³

Übersicht

Da Simulationen mittlerweile ein wichtiger Teil der medizinischen Ausbildung zur Verbesserung der Patientenversorgung sind, kommen wir um Veränderungen nicht herum. Dr. Patel von WakeMed fasst zusammen: "Letztlich sind wir hier, um die Kompetenz von Lernenden zu erweitern und ihren Glauben an ihre Fähigkeiten zu stärken. Außerdem müssen wir die Sicherheit unserer Patienten gewährleisten."