Wie können Simulationen bei der Vorbereitung auf geburtshilfliche Notfälle helfen?
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Dieses Video zeigt, wie Simulationen bei der Vorbereitung auf Notfälle in der Geburtshilfe helfen können. Sie können auch das untenstehende Transkript lesen.
Roxane Gardner, MD, MSHPEd, DSc
Executive Director, Center for Medical Simulation
Assistant Professor-Obstetrics, Gynecology an der Harvard Medical School
Department of OB/GYN am Brigham and Women’s Hospital
Division of Adolescent Gynecology am Boston Children’s Hospital
Department of Anesthesia, Critical Care and Pain Medicine am Massachusetts General Hospital
Dr. Gardner: „Ich bin seit 2001 in der Simulation für Geburtshilfe tätig. Das war zu einer Zeit, in der wir im geburtshilflichen Bereich kaum Simulationen angewendet haben. Ich hatte das große Glück, an dieser Entwicklung in unserer ärztlichen Gemeinschaft in Boston beteiligt zu sein. Wir wurden von unserer Harvard Medical Malpractice Company, CRICO, unterstützt. Sie hatten erkannt, dass in der Anästhesie durch Simulationen die Häufigkeit von Haftungsansprüchen aufgrund von Kunstfehlern verringert werden konnten. ... Durch die Hinweise und Entwicklungen, die sich in der Anästhesie abzeichneten, beschlossen sie, uns in der Geburtshilfe zu unterstützen.
Ich war an der Entwicklung eines Kommunikations- und Teamworkkurses für Geburtshilfeteams beteiligt. Wir haben an Themen wie Schulterdystokie gearbeitet, haben versucht, besser zu verstehen, wie wir das Team organisieren müssen, wie wir klarer miteinander kommunizieren können und wie wir Menschen die Angst davor nehmen, das Wort ‚Schulterdystokie‘ auszusprechen – denn wenn Sie es laut aussprechen, wissen die anderen im Raum: ‚Das müssen wir jetzt tun‘ und können Ihnen schneller helfen.
Dasselbe gilt für postpartale Blutungen. Eine postpartale Blutung ist eines dieser Szenarien, die sich im wirklichen Leben sehr schnell entwickeln können. Manchmal sind die Blutungen katastrophal – dann wissen Sie natürlich genau, was los ist. Aber es gibt immer wieder Zeiten, in denen die Blutung nur langsam vor sich hin tropft und dann immer stärker wird. Und ehe Sie sich versehen, ist so viel Zeit verstrichen, dass die betroffene Person eine enorme Menge an Blut verloren hat.
Was ist gut gelaufen? Was könnten wir es beim nächsten Mal besser machen? Nehmen Sie sich dann einen anderen Fall vor – sozusagen eine andere Version von postpartalen Blutungen. Es können einfach so viele andere Dinge passieren. Das muss nicht unbedingt etwas sein, das direkt während der Entbindung passiert. Es könnte etwas sein, das erst im Wochenbett passiert. Es könnte eine Frau sein, die im Bad bewusstlos wird, weil sie [eine] vasovagale Synkope hat. Oder es könnte sein, dass sie aufgrund von erhöhtem Blutdruck einen Krampfanfall erleidet, was wir [als] Eklampsie und Präeklampsie bezeichnen.
Eine interessante Situation, die wir tatsächlich in unserem medizinischen Bereich erlebt haben, waren Vorfälle, bei denen Babys versehentlich fallen gelassen wurden. Das waren Situationen, in denen die Mutter zu müde war. Nach dem Kaiserschnitt drehte jemand ihr kurz den Rücken zu und achtete nicht auf sie – und das Baby fiel vom Bett.
Verschiedenste Varianten dieser Vorkommnisse fielen uns auf, welche wir in unsere Simulationen integrieren konnten, um das Bewusstsein dafür zu schärfen, worauf wir bei Frauen, die gerade entbunden hatten, achten müssen.