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Nutzen Sie Simulationstrainings, um erforderliche Kompetenzen zu vermitteln

Neue Trainingsanforderungen im Bereich der Krankenpflege

Moderne Krankenhäuser setzen hohe Erwartungen bei der Einstellung neuer Pflegekräfte. Sie setzen voraus, dass diese breitgefächerte Kompetenzen und Skills im Bereich der Kommunikation, Patientenversorgung mit sich bringen, als auch in der Lage dazu sind, routiniert und eigenständig den Klinikalltag zu meistern.

Gute ausgebildete Pflegekräfte führen längst nicht mehr nur die Anweisungen von Ärzten aus, sondern treffen oftmals alleine kritische und lebensrettende Entscheidungen.

Berufsteinsteiger die sich nicht in der Lage fühlen eigenständig und ohne permante Anweisungen von erfahreneren Mitarbeitern zu arbeiten, haben es meist schwer in Kliniken Fuß zu fassen. Dies gilt auch für erfahrene Pflegekräfte, die sich nicht permanent weiterbilden und ihre Skills und Kenntnisse vertiefen. Damit die Erwartungen eines gut funktionierenden Klinikalltags erfüllt werden können, sind neben den erlernten Skills auch Fähigkeiten wie Teamwork, Kommunikation und lösungsorientiertes Arbeiten erforderlich. Dies unterscheidet sich deutlich von den Erwartungen, die vor 25 Jahren an Pflegekräfte gestellt wurden.

Um diese steigenden Herausforderungen im Klinikalltag meistern zu können, setzen Ausbilder mittlerweile vermehrt auf Simulationen. Wir wissen, dass laut einer Studie des National Council of State Boards of Nursing (NCSBN) bis zu 50 % der Klinikzeit durch Simulationen ersetzt werden kann.2 Die Ansprüche an ein Simulationstraining sollten sich ebenso an die Veränderungen und die wachsenden Anforderungen im Bereich der Krankenpflegeausbildung anpassen.

Früher wurde die klinische Simulation mit dem Begriff „Skillstraining" gleichgesetzt. Heute geht es bei der Simulation um realistische Trainingsdurchläufe und komplexe Behandlungsabfolgen in einer geschützten Lernumgebung, in der das Skillstraining nur ein kleiner Teilbereich ist.

In dem nachfolgenden Kapitel erläutern wir, wie sich die Anforderungen an die Krankenpflege in den vergangenen 25 Jahren verändert hat, und wie die Integration als auch die Erhöhung der Qualität von Simulationstrainings dazu beitragen kann, alle erforderlichen Kenntnisse der modernen Krankenpflege zu vermitteln. 

1. Hohe Anforderungen an die  Patientenzufriedenheit und -sicherheit

Die Qualität im Bereich der Krankenpflege und der Patientenversorgung war schon immer ein essentielles Thema, dass kontinuierlich einen Optimierungsprozess durchlaufen ist. Was stetig wächst, sind die mit dieser Versorgung verbundenen Anforderungen. Daher versucht man diese Prozesse zu beleuchten und  so zu gestalten, damit die Beurteilung wichtiger Leistungsindikatoren möglich wird und die Qualität der Patientenversorgung weiter verbesser werden kann.

Moderne Krankenhäusern möchten sich hinsichtlich der Patientenzufriedenheit und -sicherheit kontinuierlich verbessern. Außerdem stehen Krankenhäuser mehr denn je unter dem Einfluss wichtiger Interessensvertretungen zur Patientensicherheit und treten gegenüber der Öffentlichkeit  transparenter auf. Pflegekräfte sind hinsichtlich ihres Einflusses auf die Ergebnisse der größte Personalfaktor.

Für eine sichere und effiziente Patientenversorgung sollten Pflegekräfte die Komplexität der Versorgung, die Grenzen des Faktors Mensch, Sicherheitsprinzipien, die Charakteristika von Organisationen, bei denen Verlässlichkeit unabdingbar ist, sowie Maßnahmen zur Patentensicherheit kennen und verstehen. Diese Komponenten sind wichtig für die Ausbildung kompetenter Pflegekräfte und entscheidend für die Patientenversorgung der heutigen Zeit.

Dr. Jane Barnsteiner, Professor of Pediatric Nursing, University of Pennsylvania*

Im Bereich der Krankenpflege werden Mitarbeiter gesucht, die einen Sinn für menschliche und systemische Faktoren haben und mit ihrer Einstellung und ihren Kompetenzen den Ansprüchen einer modernen und qualitativ hochwertigen Patientenversorung gerecht werden.  Diese Anforderungen können in der Realität aufgrund des akuten Fachkräftemangels leider oft nicht erfüllt werden. Umso wichtiger ist es, optimale Voraussetzungen für eine solide und praxisorientierte Ausbildung zu schaffen und beim Simulationsprogramm auf eine hohe Qualität in der Planung und Ausführung zu setzen. Ein hohes Maß an Realismus bereitet  Schüler effektiv auf reale  Situationen im Klinikalltag vor.

Wir sind der Ansicht, dass es bei einer Simulation nicht nur um das Trainingsmodell, sondern um die gesamte Lernerfahrung geht. Durch den hohen Praxisbezug der durch die Simulationen Einzug erhält, bekommen die Schüler die Möglichkeit erlernte Fähigkeiten in einem realen Kontext und in einer geschützen Lernumgebung umzusetzen. Hierfür bietet die Simulation eine wichtige Grundlage.

Die Festlegung  individueller Trainingsanforderungen und Lernziele als auch die Messbarkeit der Trainingsergebnisse, bestimmen den Erfolg eines Simulationsprogramms.  

2. Neue Bedeutung von Bewertung & Diagnose

Es herrscht in der Krankenpflege  die allgemeine Erwartung, dass Pflegekräfte eine präzise und detaillierte Beurteilung des Gesundheitszustandes eines Patienten abgeben können. Und obwohl der Zuständigkeitsbereich einer Pflegekraft hinsichtlich Bewertung und Diagnose klare Grenzen hat, entspricht dieser nicht mehr den Anforderungen von vor 25 Jahren.

Mittlerweile haben wir messbare Kompetenzen. Die Erwartungen sind enorm und deutlich transparenter als früher. Entsprechend hoch ist der Druck.

Deborah Suda, RN, BSN, MSN, Perinatal Unit Director, Ronald Reagan UCLA Medical Center**

In den USA werden jährlich geschätzte 12 Millionen Menschen Opfer falscher Diagnosen.3 Das entspricht 1 von 20 Erwachsenen pro Jahr, und typischerweise handelt es sich um gewöhnliche Krankheiten, die einfach übersehen werden.

Auch hier ist Qualität der Patientenversorgung entscheidend. Um eine hohe Diagnosequalität zu erreichen, bringt ein Simulator, der realistische Vitalfunktionen simulieren und Bewusstseinszustände anzeigen kann, und überdies über eine korrekte Anatomie verfügt, einen sehr hohen Nutzen.

Folgende Punkte sollten Sie beachten:

  • Korrekte Auskulationsstellen
  • Realistische Beweglichkeit der Gelenke
  • Die Möglichkeit, grundlegende therapeutische Maßnahmen durchzuführen

Diese Punkte sind entscheidend für die erste Patientenbewertung durch Ihre Trainingsteilnehmer und ermöglichen gleichzeitig eine physiologische Überwachung. Im Rahmen einer qualitativ hochwertigen Simulation können Lernende die Realität ihres Arbeitsalltags hautnah erleben.

In Kombination mit validierten Szenarien ermöglicht ein hochwertiger Simulator evidenzbasierte Entscheidungsprozesse, gefolgt von klinischen Behandlungsverfahren mit realen" menschlichen Reaktionen. Dies ist besonders wichtig für das Training seltener, aber sehr kritischer  Notfälle im Rahmen eines Teams.

Diagnosen sind die Grundlagen der Medizin, da Patienten ohne korrekte Diagnose nicht korrekt behandelt werden können.

Dr. Hardeep Singh, Researcher, Baylor College of Medicine***

Die Simulation ermöglicht in diesem Kontext die Bereitstellung einer geschützen Lernumgebung, in der sich Pflegekräfte auf kritische Denkprozesse sowie klinische Folgerungen und Beurteilungen konzentrieren können – und sich dabei gleichzeitig Wissen aneignen.

 

 

3. Der Wechsel von der Ausbildung in den Beruf

Der harte Wechsel von der Pflegeausbildung in das Berufsleben und die damit verbundenen Unsicherheiten, ob sie all den Herausforderungen im Klinikalltag gewachsen sind, gilt als einer der Hauptgründe für die hohe Fluktuationsraten neuer Pflegekräfte.4 Angesichts einer Schwundquote von 25 % innerhalb des ersten Berufsjahres ist dieser Umstand zunehmend bedenklich. 5

Auch die mangelnde Fähigkeit vieler neuer Pflegekräfte eigenständig und routiniert zu arbeiten, stellt viele Krankenhäuser vor große Herausforderungen. Laut einer Umfrage in den USA sind nur 10 % aller Vorgesetzten der Ansicht, dass neue Pflegekräfte ihren Aufgaben gewachsen sind.6 Gleichzeitig ist die Maximierung der Produktivität einer Pflegekraft ein wichtiges Anliegen der meisten Vorgesetzten.

Dies kann bei den betreffenden Mitarbeitern zu Stress führen und sich negativ auf die Patientensicherheit und -zufriedenheit auswirken. Laut einer Studie sind 75 % der beobachteten Pflegekräfte Fehler bei der Medikamentengabe unterlaufen.7

Institutionen versuchen häufig, derartigen Problemen durch didaktisches Training, gezielte Beratung oder die Besprechung von Protokollen und Abläufen zu begegnen. Derartige Maßnahmen erweisen sich allerdings nur in seltenen Fällen als effizient.

Eine qualitativ hochwertige Simulation kann – als Trainingsform und Mittel zur Intervention – großen Einfluss auf diese Gegebenheiten haben. Simulationen motivieren Lernende, verbessern den Lernerfolg und wirken sich direkt auf die Patientenversorgung aus. 9,10,11

Egal, ob Sie eine Krankenpflegeschule oder ein Krankenhaus vertreten  mithilfe von Simulationen werden Pflegekräften mehr Selbstvertrauen und alle erforderlichen Kompetenzen im Bereich der Patientenversorgung erwerben. 

 

 

Simulieren Sie, was Pflegekräfte wirklich  brauchen

Die Veränderungen der Krankenpflege in den vergangenen 25 Jahren erfordern eine praxisorientiertere, inklusive und umfassende Ausbildung von Pflegekräften. Richtet man ein zusätzliches Augenmerk auf Teamwork, Kommunikationsfähigkeit und Sicherheit, profitieren Pflegekräfte im Rahmen einer simulationsbasierten Ausbildung von einem frühen und intensiveren Praxisbezug.

Verschiedene Untersuchungen legen nahe, dass Simulationsteilnehmer über eine höhere Selbsteffizienz verfügen, Vitalfunktionen besser beurteilen und Patienten besser beraten können.12

Sie denken wie eine Pflegekraft. Sie treffen selbstständige, auf ihrem Wissensstand basierende, Entscheidungen und haben im Falle einer falsch durchgeführten Maßnahme kein Problem, weil sie sich in einer geschützten Lernumgebung befinden. Unterläuft ihnen ein Fehler, hat dieser keine negativen Folgen für einen Patienten.

Sandy Swoboda, Simulation Educator, Johns Hopkins University School of Nursing ****

Im Fokus der modernen Krankenpflege müssen Patientensicherheit, Diagnostik, Bewertungen und klinische Folgerungen stehen. Die moderne Krankenpflege erfordert in allen Bereichen ein nie da gewesenes Maß an Entscheidungsbereitschaft und Eigenverantwortung.

Hochwertige Simulationen können Pflegekräfte dabei unterstützen Kompetenzen zu entwickeln und zu vertiefen, um eine optimale Patientenversorgung gewährleisten zu können. Wollen Sie ihre Pflegekräfte bestens auf die aktuellen Anforderungen und Herausforderungen des Klinikalltags vorbereiten? Dann wenden Sie sich vertrauensvoll an uns. Wir sind hier, um Sie auf diesem Weg zu begleiten und zu unterstützen.

Literaturhinweise

  1. Nurse.com (2013). Q & a: Now and then in nursing. Quelle: https://www.nurse.com/blog/2013/01/21/qa-now-and-then-in-nursing/  
  2. National Council of State Boards of Nursing. (2017). Simulation study. Quelle: https://www.ncsbn.org/685.htm
  3. Baylor College of Medicine. (2017). Reducing misdiagnosis: Time for the next chapter in improving patient safety. Quelle: https://www.bcm.edu/news/healthcare/reducing-misdiagnosis-patient-safety
  4. Harwood, M. (2011). Transition shock -- hitting the ground running. Nuritinga, (10), 8-18. Quelle: http://www.anmfvic.asn.au/news-and-publications/news/2014/12/01/beating-transition-shock
  5. Twibell, R. & St. Pierre, J. (2012). Tripping over the welcome mat: Why new nurses don’t stay and what the evidence says we can do about it. American Nurse Today, 7(6).
  6. Ibid
  7. Ciocco, M. (2016). Fast facts for the nurse preceptor: Keys to providing a successful preceptorship in a nutshell. Springer Publishing.
  8. Pfaff, K.A., Baxter, P.E., Jack, S.M., & Ploeg, J. (2014). Exploring new graduate nurse confidence in interprofessional collaboration: A mixed methods study. International Journal of Nursing Studies, 51(8); 1142-1152. doi: 10.1016/j.ijnurstu.2014.01.001           
  9. Frengley, R., Weller, J., Torrie, J., Dzendrowskyj, P., Yee, B., Paul, A., et al. (2011). The effect of a simulation-based training intervention on the performance of established critical care unit teams. Critical Care Medicine, 39(12), 2605-2611. Doi 10.1097/CCM.0b013e3182282a98       
  10. Lateef, F. (2010). Simulation-based learning: Just like the real thing. Journal of Emergencies, Trauma, and Shock, 3(4), 348-352. Doi 10.4103/0974-2700.70743            
  11. Fowler Durham, C.F. & Alden, K.R. (2008). Patient safety and quality: An evidence-based handbook for nurses. Rockville, MD: Agency for Healthcare Research and Quality. Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK2628/         
  12. Bambini, D., Washburn, J. & Perkins, R. (2009). Outcomes of clinical simulation for novice nursing students: Communication, confidence, clinical judgment. Nursing Education Perspectives 30(2), 79-82.     

 

* Barnsteiner, J. (2011). Teaching the culture of safety. OJIN: The Online Journal of Issues in Nursing, 16(3). Doi 10.3912/OJIN. Vol16No03Man05  

 ** Waszak, D. (2017). Nursing then and now. Quelle: http://www.workingnurse.com/articles/Nursing-Then-and-Now

 *** Baylor College of Medicine. (2017). Reducing misdiagnosis: Time for the next chapter in improving patient safety. Quelle: https://www.bcm.edu/news/healthcare/reducing-misdiagnosis-patient-safety

**** Fink, J. (2014). Playing a bigger part. Quelle: http://magazine.nursing.jhu.edu/2014/11/playing-a-bigger-part/