Das Programm „HBB: Helping Babies Breathe" wurde zur Reduzierung der Sterblichkeitsrate bei Neugeborenen, insbesondere in wirtschaftlich schwachen Entwicklungsländern entwickelt. Dieses Programm will praxisorientiert die ersten Schritte der Wiederbelebung in den ersten Lebensminuten von Neugeborenen vermitteln.
Das Training wurde zuerst in einem Provinzkrankenhaus in Tansania als eintägiger Kurs eingeführt, und die Anzahl der Pflegekräfte, die simulierte Routineszenarien und Wiederbelebungen von Neugeborenen meisterten, stieg nach HBB von 41 auf 74 % bzw. von 18 auf 74 %. Dieses zusätzliche Wissen fand jedoch keinen Einzug in die klinische Praxis – die Anzahl der Babys, die bei der Geburt abgesaugt und/oder ventiliert wurden, änderte sich nicht, und der Einsatz von Stimulation im Kreißsaal ging nach dem HBB-Training zurück.
Wie lässt sich verbessertes Wissen in den klinischen Alltag übertragen – wo es wirklich zählt?
Um diese Frage zu beantworten, wurde das HBB-Simulationstraining als wöchentliche 3-Minuten-Übung und 40-minütiger monatlicher Auffrischungskurs implementiert. Diese neue Methode des kurzen, häufigen Trainings hatte einen positiven Effekt auf den Transfer neuen Wissens und neuer Skills in die klinische Praxis und – viel wichtiger – daraus resultierte 40 % wenige Todesfälle bei Neugeborenen.